KREIS ALTENKIRCHEN. Die lokalen Rahmenbedingungen hätten besser nicht sein können, die nationalen und globalen hingegen schon: Vor dem Hintergrund einer nach wie vor schwächelnden Konjunktur in Deutschland fand Anfang September der diesjährige „Empfang der Wirtschaft“ im Kreis Altenkirchen statt, erneut organisiert vom bewährten Team: der IHK Koblenz, der Kreishandwerkerschaft Rhein-Westerwald, der Wirtschaftsförderung Kreis Altenkirchen und den Wirtschaftsjunioren Sieg-Westerwald.
Die Firma erwies sich dabei in ihrem Jubiläumsjahr – die 75 Jahre wurden parallel gefeiert - als perfekter und würdiger Gastgeber. Die Altenkirchener stehen beispielhaft für die inhabergeführte und ebenso bodenständige wie weltoffene Unternehmenskultur im Kreis. So war es für Landrat Dr. Peter Enders zunächst eine Selbstverständlichkeit, den Herren Dr. Helmhold Schneider, Ekkehard Schneider und Jörg Schneider für die Gastfreundschaft und den schönen Rahmen zu danken.
Dabei sei das wirtschaftliche Umfeld in Deutschland derzeit extrem schwierig, so der Landrat. Allein die aktuell geplanten Einschnitte bei VW zeigten, wie ernst die Lage sei. Positiv sei hingegen die gesunkene Inflationsrate zu werten, ebenso wie die wachsende Nutzung der KI. Auch im Landkreis Altenkirchen nutzten immer mehr Firmen das Potenzial. Enders erinnerte in diesem Zusammenhang an die von der Wirtschaftsförderung initiierte KI-Reihe.
KI hat mittlerweile auch bei Werit Einzug gehalten. Doch für die Familie blickte Jörg Schneider zunächst einmal zurück, indem er der Gründergeneration und damit auch seinem Vater Helmhold für den Mut und Weitblick dankte. Er erinnerte an den 99. Geburtstag seines Vaters und Unternehmensgründers und sprach seine Dankbarkeit gegenüber dessen Leistung und der der Belegschaft aus. Werit sei seit seiner Gründung fest in der Region verwurzelt, so der Geschäftsführer. Er ermahnte allerdings auch die Politik, dafür Sorge zu tragen, dass die Region ein attraktiver Standort bleibe. Unter der gewohnt launigen Moderation von Reiner Meutsch gewährte die Familie Schneider dann weitere Einblicke in ihr Selbstverständnis.
Im Mittelpunkt des Abends standen die Familienunternehmen, insbesondere das gastgebende Unternehmen Werit, das in diesem Jahr auf seine 75jährige Erfolgsgeschichte zurückblicken kann. Organisatoren und Redner gratulierten Firmengründer Dr. Helmhold Schneider (3. von rechts) und seinen Söhnen Ekkehard (links neben Dr. Helmhold Schneider) und Jörg (3. von links).
Foto: Thorsten Stahl/ Kreisverwaltung
Der Gastvortrag kam von Prof. Dr. Nadine Kammerlander von der Otto Beisheim School of Management, die auf den hohen Stellenwert von familiengeführten Unternehmen einging. Hier gebe es kurze Entscheidungswege, die Identifikation der Mitarbeiter mit der Firma sei extrem hoch, kurzum: Sowohl Wirtschaft als auch Gesellschaft seien in Deutschland abhängig von Familienunternehmen.
Den offiziellen Schlusspunkt setzte Wolfgang Becker von der Kreishandwerkskammer, der ebenfalls auf die schwierige wirtschaftliche Situation hinwies, aber Mut für die Zukunft machte. "Altes muss mit Neuem verbunden werden, um die Herausforderungen der Zukunft zu bewältigen", sagte er.
Einer der Höhepunkte des Abends war die Premiere des neuen Imagefilms von Werit, der humorvoll, frisch und auf unkonventionelle Art die Geschichte und Zukunft des Unternehmens darstellte. Der Film kam beim Publikum sichtlich gut an.
Moderator Reiner Meutsch konnte sich noch über ein besonderes Geschenk für seine "Fly & Help"-Stiftung freuen: Das Unternehmen Werit wird den Bau eines Brunnens in Afrika finanzieren.
Für die musikalische Umrahmung des Abends sorgte die Band "Fourgreeds" der Kreismusikschule Altenkirchen, die unter anderem mit Titeln wie "My Way" von Frank Sinatra und "Simply the best" von Tina Turner die Gäste begeisterte und mit viel Applaus bedacht wurde.
Ein Kurz-Video mit Eindrücken vom Abend finden Sie hier (LinkedIn).
Mehr über das Familienunternehmen Werit erfahren Sie hier.
